Doppel-Buchpremiere

Leon Engler »Botanik des Wahnsinns« & Lize Spit »Autobiographie meines Körpers« Die Autor:innen im Gespräch mit Aida Baghernejad. Den deutschen Text liest Veronika Bachfischer. 13.10.25 in Berlin, Hörsaalruine des Medizinhistorischen Museums

Montag 13.10.25
Einlass: 17:30, Beginn: 18:00
Hörsaalruine des Medizinhistorischen Museums , Virchowweg 16, 10117 Berlin

Tickets – Leon Engler »Botanik des Wahnsinns« & Lize Spit »Autobiographie meines Körpers« Berlin

PreiskategoriePreisAnzahl 
regulär 9,00 € 
ermäßigt 6,00 € 
Berlin-Ticket S 3,00 € 

Informationen

Bei dieser Doppelbuchpremiere stellen wir in der Hörsaalruine des Medizinhistorischen Museums gleich zwei Neuerscheinungen vor, die sich dem Thema Krankheit und Familie literarisch nähern. 


In Leon Englers Debütroman »Botanik des Wahnsinns« bleibt dem Erzähler wortwörtlich nur der Abfall der eigenen Familiengeschichte, als bei der Zwangsräumung der Wohnung seiner Mutter durch eine Verwechslung alles von Wert in die Müllverbrennungsanlage wandert. Wie hat es so weit kommen können? Die Biografie seiner Familie erscheint wie ein Stammbaum des Wahnsinns. Die Großmutter bipolar, zwölf Suizidversuche, der Großvater Stammkunde in Steinhof, die Mutter Alkoholikerin, der Vater depressiv. Die eigene Kindheit im Münchner Arbeiterviertel geprägt von der frühen Angst verrückt zu werden. Englers Erzähler flüchtet vor der Familie ins entfernte New York, verbringt Jahre in Wien mit Freud im Kaffeehaus. Und landet schließlich doch in der Anstalt – als Psychologe. Bei der Arbeit mit den Patienten lernt er, dass ein Mensch immer mehr ist als seine Krankheit, dass Zuhören wichtiger ist als Diagnostizieren. Und was soll das überhaupt sein, ein normaler Mensch? Leon Englers Debüt liest sich wie ein zärtlicher Befreiungsschlag. Über Krankheit und Versöhnung spricht Leon Engler mit der Journalistin Aida Baghernejad. 


Die Bestsellerautorin Lize Spit beschreibt in »Autobiographie meines Körpers« eine von außen ganz gewöhnliche Kindheit in einem kleinen belgischen Dorf in den Neunzigerjahren. Doch Lizes Mutter ist alkoholkrank und ihr Vater unberechenbar. Lizes Aufwachsen ist geprägt von Ängsten und emotionalem Missbrauch. Über ihre Probleme kann sie mit niemandem sprechen. Doch was ungesagt bleibt, schreibt sich in ihren Körper ein. Als ihre Mutter unheilbar an Krebs erkrankt, sucht die Tochter endlich das Gespräch.

Lize Spit erzählt in ihrem vierten Roman vom Aufwachsen in einem unsicheren Zuhause, vom Verhältnis zum eigenen Körper und von dem mutigen Versuch, eine toxische Familiendynamik aufzubrechen. Warum es so schwer ist, mit der eigenen Familie offen über Probleme zu reden, darüber spricht Lize Spit mit der Journalistin Aida Baghernejad. 


Eine Veranstaltung in deutscher und niederländischer Sprache, simultan gedolmetscht von Lisa Mensing.


Leon Engler »Botanik des Wahnsinns«, Dumont 2025 

Lize Spit »Autobiografie meines Körpers«, S. Fischer 2025